Ein Besuch im Kunsthaus Zürich


Nach vier Monaten schaffe ich es endlich wieder mal in ein Museum. Das Kunsthaus Zürich hat seit 1 1/2 Jahren einen Neubau, den ich gerne sehen würde. Und so machen wir zu meinem 44. Geburtstag einen kleinen Ausflug!

In den Neubau gelangt man entweder über die Strasse oder durch die unterirdische Passerelle:

Eisberge von Ólafur Elíasson ragen hier aus der Decke der Passerelle. Es handelt sich um Skulpturen aus Marmor, die an die Vergänglicheit ihrer Vorbilder aus der Natur erinnern sollen.

Wir beginnen mit der Sammlung Merzbacher im 1. Stock, die uns gut gefällt. Mein persönliches Highlight ist der begehbare “Pixelwald” von Pipilotti Rist:

Der Eintritt in das neue Gebäude kostet 23.– und gibt Zutritt zu zwei Stockwerken. Mir würde eigentlich eines dieser Stockwerke ausreichen, von der Menge her.

Auch irritiert mich die Protzigkeit dieses neuen “Kunsttempels”. Der Kunst Platz und Raum zu schaffen, ist ja gut. Auch, dass die zeitgenössische Architektur zum Zuge kommen soll, verstehe ich. Aber dass sämtliche Türen aus Messing sind und der gesamte Lift innen sozusagen in Gold gekleidet ist, irritiert. Als ich zum Schluss den Museumsshop besuche – ich liebe Museumsshops, weil sich dort oft die tollsten Karten finden lassen – verwandelt sich diese Irritation beinahe in ein Abgestossen-Fühlen. Zu offensichtlich ist hier, dass ein wohlhabend-elitäres Publikum angesprochen ist.

Vielleicht habe ich mich in den letzten zehn Jahren zu sehr an die bernische Bescheidenheit gewöhnt? Auf jeden Fall werde ich mich wohl in Zukunft lieber an kleinere Museen halten, die mir nahbarer scheinen.