Herbstinspiration


Diesen Spätsommer und Herbst schaffe ich das, was mir sonst nicht immer gelingt: ich gehe gleich mehrmals ins Museum. Ich besuche das Kunstmuseum Bern und sogar zweimal das Zentrum Paul Klee. In den Septemberferien entdecke ich das Neue Museum Biel. Und mache auf den letzten Drücker noch einen Abstecher zur Ausstellung von Isabelle Krieg bei der Mobiliar in Bern. Zudem besuche ich am Tag der offenen Tür die Künstlerei in Köniz. Sandra Baumann und ich folgen uns schon länger gegenseitig auf Instagram. Es war schön, sie persönlich kennenzulernen und ihre kreative Oase “in echt” zu sehen. All das Material! Die Stifte, das Papier, die Farben… in Ateliers geht mir einfach das Herz auf :-).

Aber fangen wir vorne an: zuerst war ich nämlich im ZPK und bestaunte dort die Arbeiten von Monika Sosnowska, einer polnischen Künstlerin, die vor allem mit Metall arbeitet:

Dabei bildet sie Objekte nach (hier einen Marktstand) und verformt sie dann. Ihre Skulpturen sind zum Teil riesig. Was mich an dieser Ausstellung besonders anspricht, ist die Art, wie die Objekte in die Räume “gepflanzt” sind. Da die Künstlerin selbst bei der Gestaltung involviert war, wird mit den Zwischenwänden und Objekten bewusst gespielt. Eine Skulptur (siehe oben) ist sogar so angeordet, dass sie auf der anderen Seite wieder aus der Trennwand herauskommt.

Der obere Stock zeigt die Ausstellung “Alles wächst” von Paul Klee. Dabei lerne ich eine für mich neue/andere Seite von Klee kennen, unter anderem seine Bilder in Pastellfarben, wie das oben gezeigte Bild “Garten=rhythmus”. Ich finde einen Anknüpfungspunkt darin, dass er ebenfalls Muscheln, Vogelnester und andere Dinge aus der Natur zu sammeln schien, und dass er auch von der Unterwasserwelt und seinen Formen fasziniert war:

Das schafft eine Verbindung und einen persönlichen Zugang zu Klee, den ich davor nicht gehabt hatte.

Im Neuen Museum Biel sprechen mich vor allem die Exponate aus der Sammlung Robert und der Sammlung Karl und Robert Walser an. Der Bruder des bekannten Schweizer Schriftsteller war schon relativ jung als Maler und Illustrator erfolgreich gewesen.

Im Kunstmuseum Bern besichtigte ich die Werke von Markus Raetz. Eine unbedingte Besuchsempfehlung! Man staunt und schmunzelt gleichermassen. Es ist selten, dass Museumsbesucher laut ihre Begeisterung äussern. Bei dieser Ausstellung jedoch ist das, als ich sie besuche, der Fall!

Zum Schluss teile ich noch eine Neuentdeckung und Inspiration auf Youtube:

Fran Meneses ist eine chilenische Illustratorin, die in Brooklyn lebt und arbeitet. Es ist jetzt nicht so, dass ich regelmässig ihre Videos schaue, aber ich finde solche Einblicke in die Ateliers und das Schaffen von anderen Kreativen sehr inspirierend. In einem älteren Video erwähnt sie, dass sie täglich eine Stunde ihrem Skizzenbuch widmet. Wie grossartig ist das denn? Ich überlege mir direkt, ob und wie ich das in meine Wochengestaltung mit einfliessen lassen könnte…