Begonnenes und Neues


Heute nehme ich das abstrakte Bild mit, das ich im Sommer auf Wabenkarton gemalt bzw. gekleistert habe. Es ist noch nicht ganz fertig, und ich würde gerne versuchen, ihm etwas Dreidimensionales hinzuzufügen. Ich denke dabei an das Material Draht, das ich bereits in der Vergangenheit verwendet habe und aktuell etwas vermisse.

Nach einigem Suchen (räusper!) finde ich den Draht und das Werkzeug wieder. Es befand sich von Anfang an in meinem Materialschrank im Effinger, nur hatte ich irgendwie gedacht, weil es so lange nicht zum Einsatz gekommen sei, hätte ich es inzwischen nach Hause genommen…

Ich probiere etwas mit dem Draht herum. Diesmal gefallen mir die organischen Formen und ich möchte weniger mit System an die Sache gehen als bei meinen Drahtpflanzen vor fünf Jahren.

Ich befestige das Drahtkonstrukt mit gelbem Masking Tape auf der Rückseite des Wabenkartons in der Hoffnung, dass sich dieses wieder rückstandslos ablösen lässt. Wie immer muss ich die Arbeit danach etwas ruhen lassen und sie an einem anderen Tag mit frischen Augen betrachten; noch ist mir nicht klar, ob die Kombination von Bild und Draht so passt.

Unterdessen nehme ich mein nigelnagelneues Miniskizzenbuch zur Hand. Es ist nur 9 x 9 cm gross. Mein Plan ist, daraus eine Art kleines visuelles Tagebuch zu machen. Inspiriert dazu hat mich Sandra Baumann, die am Tag der offenen Tür ein solches Miniskizzenbuch aufgelegt hatte. Da die Papierfläche klein ist, eignet sich das gut für eine regelmässige, nicht allzu zeitaufwändige Übung. Ich überlege mir, dass ich in diesem Büchlein sowohl nach Lust und Laune draufloskleistern oder -malen, aber auch neue Farb- und Materialkombinationen zum Einsatz bringen kann, ohne allzu grossen Aufwand. Und wer weiss, vielleicht ergibt sich daraus etwas, was mich zu einer grösseren Arbeit inspiriert?

Ich beginne mit einer kleinen Collage. Vermutlich liegt es am wunderbaren Sonnenschein im Atelier zu diesem Zeitpunkt, dass ich zu hellen, freundlichen Farben greife.